Die anmutige Frau

In diesem zweiten Teil der Serie «Beziehung zwischen Mann und Frau» steht die Frau im Mittelpunkt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf ursprüngliche Werte und Traditionen gelegt. Der Beitrag handelt über die Anmut, Stärke und die Schönheit der Frau und erinnert an das was Weiblichkeit bedeutet. Es wird auch aufgezeigt, was für eine direkte Auswirkung die Frau durch ihre Kleidung, Auftreten, Werte und Taten auf das Verhalten der Männer und somit auch auf die Beziehung zu ihnen hat.


Vor einiger Zeit bin ich auf eine tschechische Artikelreihe von Epoch Times gestossen, welche die Beziehung zwischen Mann und Frau beleuchtet. Ein besonderer Fokus wird dabei auf ursprüngliche Werte und Traditionen gelegt. Diese Reihe fand ich sehr spannend und inspirierend, weshalb ich angefangen habe sie zu übersetzen (mit Hilfe von meiner Familie und Freunden – herzlichen Dank!).

Im zweiten Teil geht es um die Frau. Dieser Artikel hat mich an die Anmut, Stärke und die Schönheit der Frau erinnert und was Weiblichkeit bedeutet. Es hat mir auch aufgezeigt, was für eine direkte Auswirkung wir Frauen durch unsere Kleidung, Auftreten, Werte und Taten auf das Verhalten der Männer und somit auch auf unsere Beziehung zu ihnen haben.

Gerne teile ich hiermit den Artikel mit euch. Viel Freude und Inspiration beim Lesen!

Beziehungen zwischen Mann und Frau (II) – Die anmutige Frau

von Milan Kajínek (Epoch Times ČR)

Übersetzt aus dem Tschechischen von Katarina Kleinert

Die Anmut der Frau wird oft mit den Idealen der Treue, Keuschheit und des Mitgefühls in Verbindung gebracht. Keuschheit sollte nicht mit Schüchternheit oder Schwäche verwechselt werden, sie ist ein Zeichen der Zurückhaltung. Die Treue ist Ausdruck eines starken Charakters, es geht um Standhaftigkeit und Vertrauen, keineswegs um Unabhängigkeit oder Abhängigkeit. Alle Tugenden erfordern ein gewisses Mass an Selbstbeherrschung, Standhaftigkeit und Glauben.

Das Ideal einer Frau basiert also nicht auf Schwäche, sondern auf der natürlichen weiblichen Zärtlichkeit, mit der sie sich um ihre Kinder kümmert, die Kranken oder Verwundeten behandelt und den Trost, den ihre Güte und ihr sanftes Verhalten mit sich bringen. Hinter den Tugenden verbirgt sich jedoch ein aussergewöhnlich starker Charakter.

Eine Frau hat ihre Gaben, die sie nutzen kann. Jedoch sollte sie vorher, wie übrigens jeder Mensch, wissen, dass es im Menschen wie auch in seiner Umgebung Erscheinungen gegensätzlicher Natur gibt.

Ein Gemälde namens „Gleaners“ des französischen Malers William-Adolphe Bouguereau. (freies Werk)

Gegenüber jeder Tugend gibt es eine Untugend, die deren Gegenteil ist. Ohne Treue kann eine Frau viele Männer, ohne Zurückhaltung sogar vergebene oder verheiratete Männer, anziehen. Untreue vertieft Misstrauen. Keuschheit kann die Sinnlichkeit ersetzen, die mit der Zeit aus einer Beziehung schwindet und ohne Treue zur Suche nach der nächsten Beziehung und neuer Sinnlichkeit führt.

Somit behandelt eine tugendhafte Frau ihre Gaben mit Weisheit und wägt deren Folgen gut ab. Beziehungen werden durch das Achten der Tugenden solider, anmutiger und reichhaltiger. Durch Untugenden werden sie mehr durch Gefühle und Triebe gesteuert. Diese können sinnlicher, aber auch kurzlebiger sein und Befriedigung, aber auch Enttäuschung mit sich bringen.

Die Erste der Gaben der Frauen ist Schönheit. Schönheit bringt Freude, Erbauung und Inspiration. Mit Schönheit ist manchmal auch Anziehung verbunden, aber es handelt sich um eine fälschliche Verbindung. Schönheit erregt zwar Aufmerksamkeit, ist sie jedoch mit Tugend gefüllt, ruft sie keine Anziehung hervor, sondern Erbauung, Hingabe und Liebe.

In den mehr als zweitausend Jahre alten östlichen Schriftzeichen haben unsere Vorfahren im Zeichen für das Wort «Anziehung» eine Warnung in Form eines Symbols hinterlassen, das einen Geist oder einen Dämon aus den niederen Welten darstellt. Dieses negative Element warnt vor der Seite der Schönheit (Anziehung), die besser vermieden werden sollte. Wenn Schönheit durch diese Art von Anziehung erfüllt wird, wird sie niedere Triebe fördern und die Frau wird zu einem Symbol für körperliche (sexuelle) Anziehung anstelle eines Objektes der Wertschätzung, der Hingabe und der Treue.

Warum soll sie Männer nicht anziehen, wenn ganze Scharen heutiger Medienikonen der «Frau» zeigen, dass eine Frau «sexy» sein soll, damit sie die triebhafte Anziehung eines Mannes weckt?

Was biete ich an?

Eine Frau muss gut wählen, welche Signale sie an ihr Umfeld aussenden will.

Wenn sie sich ankleidet und sich der Öffentlichkeit zeigt, sollte sie sich (selbstverständlich auch der Mann) die Frage stellen: „Was biete ich an?“ Biete ich – meinen Geist, meinen Charakter, meine Fähigkeiten… oder meinen Körper an?

Eine Frau hat eine starke Gabe, Männer anzuziehen und ist entsprechend auch dafür verantwortlich, Männer in der Beziehung zu Frauen zu erziehen. Eine anmutige Frau versteht, dass sie die Verantwortung dafür trägt, was sie in den Männern weckt. Sie formt die Vorstellung der Männer über Frauen und die Beziehung der Männer zu den Frauen. Wird ein Mann eine Frau – seine zukünftige Verlobte und Ehefrau – aufgrund ihres Körpers, ihrer Fähigkeiten oder ihres Charakters wählen?

Eine tugendhafte Frau ist sich dessen bewusst und erschafft somit im Voraus ihren Wert.

Ein Gemälde namens „The Amazon of Perugia“ des italienischen Künstlers Cesare Augusto Detti (freies Werk)

Entweder spricht und zieht sie den Mann mit einem tiefen Ausschnitt an oder sie sagt: «Ich bin Eva und spiele Violine… und was machst du?» Dies bringt uns zu der entscheidenden Frage der Beziehung: «Was hält länger? Der Körper und die Gefühle oder der Verstand und der Charakter?»

Was länger hält

Ein Gemälde des französischen Malers William-Adolphe Bouguereau namens „Whisperings of Love“ (Freies Werk)

Klar, seien wir gerecht und realistisch. Eine Frau kann einen Mann mit körperlichen Reizen anziehen und danach seine Zuneigung und Loyalität mit ihrem Charakter oder ihren Fähigkeiten gewinnen. Wenn Frauen dem Mann jedoch beibringen, der Frau, die ihn körperlich anzieht, nachzulaufen, so lernt er genau diese Anziehungskraft aufzusuchen.

Die triebhafte Anziehung und die Gefühle haben in Beziehungen die kürzeste Dauer. Und seien wir ehrlich, wer möchte einen Mann, der den Kopf wendet und „jedem Rock“ hinterherrennt? Aber zurück zu den Frauen – um Männer geht es erst im nächsten Teil.

Wenn Frauen diese grosse Verantwortung übernehmen, werden sie sich bewusst, welch einen grossen Einfluss sie auf die Standhaftigkeit der Männer und der Werte, welche die Männer bei Frauen suchen, haben können.

Oft lernen Frauen schnell, wie sie ihre Fähigkeiten der körperlichen Anziehung einsetzen können, aber sie lernen nur wenig über Tugenden, als ob es sich hierbei um Schwächen handeln würde.

Was die Tugenden erfordern

Tugenden sind nicht leicht zu erwerben. Einige Tugenden bringt mancher schon bei der Geburt mit. Weitere Tugenden erhält er durch die Erziehung und Lehre seiner Eltern. Andere gewinnt er durch Fehlschläge, Lebenserfahrungen und Leiden am eigenen Leib.

Was Enttäuschung bedeutet, erfährt die Frau, wenn ihr Partner sie wegen einer anderen Frau verlässt. Loyalität erlebt sie, wenn sie diese selbst schenkt oder empfängt und Vergebung, wenn sie Fehler macht und ihr vergeben wird.

Tugenden sollten daher in keinem Fall als Schwächen interpretiert werden. In der modernen Zeit sieht es so aus, als ob Keuschheit, Moral und Zurückhaltung gleichbedeutend mit Unreife, Schüchternheit, Langeweile und Versteiftheit wären.

Das Gemälde „A Romantic Serenade“ des Malers Cesare Augusto Detti (freies Werk)

Im Gegenteil, wie bereits gesagt, erfordert der Erwerb von Tugenden Selbstkontrolle, Willen, Vernunft, Bildung und Entschlossenheit. Diese zu gewinnen und zu bewahren erfordert mehr, als sich einer Sache nur «hinzugeben», wie im Fall von Unterhaltung, Gefühlen, Trieben und Sinnlichkeiten.

Die anmutige Dame

Ein Gemälde namens „Portrait of a noble woman“ des italienischen Künstlers Cesare Augusto Detti (freies Werk)

Als anmutige Dame wird somit niemand geboren. Anmut wird nicht durch die Grösse des Reichtums, durch Erbe oder dem Ausmass an körperlichen Reizen gewonnen.

Die Anmut kann sich jedoch auch an der Oberfläche widerspiegeln, bei der Wahl der Kleidung, dem Verhalten und der Sprache.

Die inneren Tugenden andererseits, zeigen sich in der Herangehensweise Situationen zu lösen, in Beziehungen zu anderen und im Inhalt der Sprache.

Eine anmutige Frau ist also eine Frau, die an sich selber arbeitet, damit, wie es volkstümlich gesagt wird, «etwas aus ihr wird». Um es etwas umfassender auszudrücken, soll sie die Ideale der Tugenden kennen, sie lernen, sie verstehen und was noch wichtiger ist, sie als ihre eigenen annehmen und sich im Leben wirklich nach ihnen richten.

Eine anmutige Frau zu werden ist also eher das Ziel und der Weg der Selbstkultivierung, der nicht unbedingt leicht sein muss. Die Weisen versprechen am Ende aber etwas Wesentliches – Sie werden sich selber schätzen lernen, weil Tugenden zur Wertschätzung anderer und sich selbst führen.

Wie das alte Sprichwort sagt: «Wer mit dem, was er hat, zufrieden ist, ist immer zufrieden.» Und «Glück kommt von innen, aus dem Zustand des Herzens und der Seele. Es ist eine Zufriedenheit, die Ihnen niemand nehmen kann und die Sie draussen nicht finden können.»

Eine tugendhafte Frau ist zufrieden mit sich selbst. Sie schätzt sich selbst und andere. Deshalb ist sie fähig Treue zu schenken und zurückhaltend zu sein, wenn es um das Vergeben wichtiger persönlicher Dinge geht. Mit ihrer Ausgeglichenheit kann sie anderen Trost schenken und ein Gefühl von Freiheit und Frieden mit sich bringen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Mensch, der Fehler macht, nicht mehr tugendhaft werden kann. Durch echte Erlebnisse ist es möglich das Wesen der Tugenden zu begreifen. Es bleibt nur die Frage, was wir aus diesen Erfahrungen machen.

Originalartikel von von Milan Kajínek in der Epoch Times ČR

Lesen Sie hier Teil I der Artikelserie: Das Kennenlernen und die Heiligkeit der Liebesbeziehung

Über die Autorin

Katarina ist Gastautorin bei Natura Santa. Sie ist freischaffende Designerin. Mehr zu Katarina auf ihrer Webseite: www.bjoernsdotter.ch.

Titelbild: © by Ben White on Unsplash

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