Das Kennenlernen und die Heiligkeit der Liebesbeziehung

Die Liebe und die Beziehung zwischen Mann und Frau begleitet alle Menschen in ihrem Leben. Sie ist die Quelle unseres menschlichen Seins und unserer Gesellschaft.

In allen Kulturen sind mit diesem Thema viele Werte und Traditionen verbunden und von einer Generation an die andere überliefert worden. Sie haben die Menschheit Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende lang begleitet. Trotz den vielfältigen und verschiedenen Kulturen, die wir auf der Erde haben, scheinen diese Werte und Traditionen viele Gemeinsamkeiten zueinander zu haben.

In jüngster Zeit kann man jedoch beobachten, dass die heutigen Trends diese Traditionen immer mehr über Bord werfen und neue Ideen, Ansichten und Definitionen mit sich bringen. Man legt immer mehr Wert auf Sachen wie «Freiheit» und «Spass», was auch sehr schön, verlockend und unbekümmert klingt.

Doch es taucht die Frage auf, wieso so viele Menschen in den Beziehungen unglücklich, unsicher, verletzt und traurig sind. Darauf folgt die Frage, ob die neuen Trends und Anschauungen, wirklich das sind, was die Menschen sich im Herzen wünschen und was ihnen Erfüllung bringt.

Ich teile diesen Beitrag, weil ich öfters über diese Fragen sowie über die Beziehung zwischen Mann und Frau nachdenke. Ich habe beobachtet, dass die heutigen modernen Werte und Anschauungen in meinem Umfeld und in der Gesellschaft leider mehr Schaden als Glück angerichtet haben. Gerne möchte ich hiermit die alten Werte und Traditionen teilen, die den Menschen vielleicht wieder mehr Glück, Heilung, Liebe und Erfüllung schenken können.

Ich bin vor einiger Zeit auf eine tschechische Artikelreihe von Epoch Times gestossen, die von diesem Thema handelt und über die alten Werte und Traditionen in Beziehungen zwischen Mann und Frau schreibt. Diese Reihe fand ich sehr spannend und inspirierend, weshalb ich angefangen habe sie zu übersetzen (mit Hilfe von meiner Familie und Freunden) und hiermit gern mit euch teile.

Dies ist der erste Teil der Reihe über die Beziehungen zwischen Mann und Frau, der vom  Kennenlernen und der Heiligkeit der Liebesbeziehung handelt.


Beginn Originalartikel

Übersetzt aus dem Tschechischen von Katarina Kleinert

Beziehungen zwischen Mann und Frau (I) – Das Kennenlernen und die Heiligkeit der Liebesbeziehung

von Milan Kajínek (Epoch Times ČR)

Ein Gemälde des österreicher Künstlers Franz von Persoglia, Öl auf Holz, 1912. Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist auch ein gesellschaftliches Ereignis. (freies Werk)

Traditionelle Kultur

In der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau lernen Menschen Werte wie Treue, Vertrauen, das Denken an den Anderen und das Leben für den Anderen kennen. Beziehungen bieten tiefe innere Erfüllung, aber auch viele Lektionen über die Gesetzmässigkeiten der Welt.

In der Beziehung zwischen Mann und Frau erkennt man die vielen Schichten der menschlichen Persönlichkeit. Man lernt die Unterschiede zwischen der oberflächlichen Anziehungskraft von Kleidung und Körper, Charakter, Fähigkeiten und Persönlichkeit kennen.

In jungen Jahren können ein Mädchen und ein Junge ihre ersten Erfahrungen mit den Unterschieden zwischen Mann und Frau machen. Diese bringen bestimmte traditionelle ethische Verhaltensmuster mit sich, welche keine Erfindung der Menschheit, sondern eher eine Manifestation der Gesetzmässigkeiten der Welt sind. Die traditionelle Ethik geht aus der verfeinerten Erkenntnis dieser Gesetzmässigkeiten hervor.

Selbstverständlich bringen Beziehungen schon von Anfang an viele Herausforderungen mit sich. Dank ihnen kann das Mädchen wie auch der Junge ihre eigenen Mängel, welche dazu führen, dass sich ihr geliebtes Gegenüber von ihnen trennt, aufdecken. Oder sie werden Konflikten gegenüberstehen, welche ihnen ebenfalls vieles aufzeigen können.

Die traditionelle Kultur basiert auf dem Glauben, dass der Mensch kein Tier ist, sondern von Gott geschaffen wurde und aufgefordert wird, sich im Leben edel zu verhalten. Die edle Gesinnung wird ihm moralische Prinzipien bieten, durch deren Einhaltung er edel werden kann.

Das Gemälde “A Difference of Opinion” von Sir Lawrence Alma-Tadema. (freies Werk)

Die gegenseitigen Beziehungen entwickeln den Menschen innerlich. Sie zeigen ihm auf, wie er auf andere wirkt und ermöglichen ihm das worauf es wirklich ankommt zu erkennen: die grundlegende moralische Werte.

Der Mensch kann «aus erster Hand» die Bedeutung der Wörter Liebe, Treue und Freude oder Enttäuschung und Trauer erfahren. Eine Beziehung kann zu ersten Erfahrungen geistiger Verbundenheit und Erfüllung, aber auch zu Enttäuschung oder geistigem Leiden durch Ablehnung oder Untreue, führen.

Beziehungen werden jedoch nicht nur von Emotionen oder Gefühlen begleitet, sondern haben auch eine grundlegende ethische Ebene und hohe moralische Prinzipien. Die traditionelle Kultur basiert auf dem Glauben, dass der Mensch kein Tier ist, sondern von Gott geschaffen wurde und aufgefordert wird, sich im Leben edel zu verhalten. Die edle Gesinnung wird ihm von Gott hinterlassene moralische Prinzipien bieten, damit er durch deren Einhaltung edel werden kann.

Die Ethik der Beziehung zwischen Mann und Frau

Früher, wie auch heute glaubten die Menschen, dass jede enge Beziehung das Werk des Schicksals, oder wie man im Osten sagt, eine vorherbestimmte Beziehung ist. Aufgrund dieses Glaubens, dass enge Beziehungen das Ergebnis tiefer spiritueller Verbindungen oder des Laufes des Schicksals und höherer Prinzipien sind, werden sie als heilig angesehen. 

Jede Beziehung kann dem Menschen etwas beibringen. In jeder Beziehung gibt der Mensch etwas weiter, gewinnt und verliert etwas und er lernt etwas dazu.

Als heiliges Prinzip der Beziehung zwischen Mann und Frau wird das gegenseitige einander «Versprechen» angesehen. Wenn die Frau oder der Mann seinem Gegenüber Zuneigung zeigt, wird erwartet, dass, wenn die Antwort «Ja, ich fühle genauso» lautet, eine unsichtbare und heilige Verbindung zwischen den beiden entsteht, die bedeutet «du bist jetzt das Mädchen meines Lebens» und umgekehrt «du bist jetzt der Junge meines Lebens».

Aus dem Blickwinkel der höchsten Partnerethik bedeutet das, dass ab diesem Moment der Junge wie auch das Mädchen sich nicht mehr bemühen andere romantische Beziehungen einzugehen. Dieses Prinzip heisst «Treue» und dessen brechen wird als «Verrat» des gegebenen Versprechens bezeichnet. Diese Beziehung und Bündnis beeinflusst auch die Umgebung des Liebespaares. Wenn einer des Paares seinem Umfeld kundgibt, dass er in das Mädchen verliebt ist, oder dass der Junge mit ihr jetzt ausgeht, entsteht aus ihrer romantischen Beziehung ein gesellschaftliches Ereignis.

Das Einhalten und Respektieren des gegenseitigen «Versprechens» ist für das Paar und seine Umgebung eine ernsthafte Prüfung.

Das Gemälde “Ask me no more” von Sir Lawrence Alma-Tadema. Ein Mädchen lehnt die Anfragen eines Jungen ab und weist auf Desinteresse oder das Ende einer Liebesbeziehung hin. (Freies Werk)

Deren Freunde und breiteres Umfeld werden nun gebeten, die Beziehung zu respektieren und zur Kenntnis zu nehmen, dass dieses Mädchen nun «vergeben» ist und dass man diesem Jungen nun nicht mehr seine romantische Zuneigung zeigt, weil er sich einem anderen Mädchen versprochen hat.

Oft kann das Liebesversprechen einer Reihe von Prüfungen gegenüberstehen, welche die Frage «wie stark, ernst, tief oder aufrichtig» das Versprechen und die gegenseitige Zuneigung des Paares ist, beantworten sollen.

Wenn einer des Paares von der Beziehung enttäuscht ist oder das Versprechen beenden möchte, sollte er darüber seinem Liebsten oder seiner Liebsten rechtzeitig Bescheid geben. Oft wird diese sehr delikate Information mit einem Brief überbracht, manchmal wird sie durch Verhalten mitgeteilt – durch Ablehnung weiterer Treffen oder gemeinsamer Aktivitäten.

Aus der Sicht der traditionellen Kultur sprechen wir jetzt nur von den anfänglichen Beziehungen, die noch weit von ernsthaften Schritten wie Verlobung oder Ehe entfernt sind. Bis zum Eheversprechen ist beiden das einseitige Aufheben des Treueverspechens möglich, welches aber durch edle Art und Weise kundgegeben werden soll. Dessen erneute Wiederherstellung ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Originalartikel von von Milan Kajínek in der Epoch Times ČR

Über den Autor

Katarina ist Gastautorin bei Natura Santa. Sie ist freischaffende Designerin. Mehr zu Katarina auf auf ihrer Webseite: www.bjoernsdotter.ch.

Titelbild: © by Joanna Nix-Walkup on Unsplash

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